Elements - Konzert des BSB-Jugendchores

Erstaunliches bot sich den Konzertbesucher:innen am 3. November 2024 kurz vor 16 Uhr in der St. Johann Baptist Pfarrkirche in Gröbenzell: überfüllte Kirchenbänke, im Rückraum sowie an den Seiten dichtes Menschengedränge.

Alle kamen, um das 11. Kirchenkonzert mit dem Jugendchor des Bayerischen Sängerbunds zu hören.

Die Programmzusammenstellung war klug und abwechslungsreich. Die erste Hälfte war überschrieben mit dem Motto „Per aspera ad astra“. Der Chor konnte bereits in den ersten vier Stücken seine stilistische Bandbreite zeigen.

Wunderbar klare Polyphonie wurde etwa bei Tobias Michaels „Unser Trübsal“ aus dem 17. Jhdt. geboten, Klangkultur offenbarte das eher homophone Stück „Domine ad adjuvandum me“ von Gottfried August Homilius.

Das Werk „A Little Jazz Mass“ aus der Feder des ehemaligen King's Singers-Tenors Bob Chilcott bot vor der Pause einen ersten Höhepunkt. Mit rhythmischer Laune und sängerischer Raffinesse wurde dem Publikum ein wahres Feuerwerk geboten. Unterstützt wurde der Chor mit einfühlsamer Professionalität am Klavier von Volker Giesek, am Bass von Tom Peschel und am Schlagzeug von Wolfgang Peyerl.

Nach der Pause wandte sich der Chorleiter Stefan Grünfelder an das Publikum. Für einen Chor mit jungen Sänger:innen im Alter von etwa 16 bis 26 Jahren, die sich nur etwa drei- bis viermal im Jahr zu Projekttagen treffen, sei es schon eine wahre Punktlandung, ein derartiges Programm zu stemmen. Wer im Publikum wollte da widersprechen?  

Zum zweiten Programmteil mit dem Motto „Hohelied-Motetten durch die Jahrhunderte“ merkte Grünfelder an, dass erotisch konnotierte Texte immer erotisch blieben... Wie wahr! Das Publikum durfte etwa die einzige Hohelied Vertonung aus der romantischen Epoche vernehmen, die Grünfelder finden konnte: Edward Cuthbert Bairstow „I sat down under His shadow“.

Der Chor fand dementsprechend zu süffiger Klangpracht.  

Bei Robert Rays „Gospel Magnificat“ holte Grünfelder den Chor des Gröbenzeller Gymnasiums zur Verstärkung auf die Bühne. Das Publikum ließ sich von der Musizierlust der jungen Menschen wahrlich mitreißen.

Zum absoluten Höhepunkt des Konzerts geriet die Darbietung eines Werkes der kanadischen Komponistin Katerina Gimon aus dem Jahre 2013: „Elements“. Die Sänger:innen verblüfften mit einer Flut verschiedener Geräusche: Flüstern, Schreien,  Gesang - großartig.

Weitere Stücke wie etwa „Baba Yetu“ von Christopher Tin oder „Sing and Rejoice“ von Kurt Nystedt begeisterten das Publikum so sehr, dass standing ovations die logische Folge waren.

Dank an den Chorleiter Stefan Grünfelder für sein Können, seinen Einsatz, seine Motivationskraft, Dank an den Chor für seine Begeisterungsfähigkeit und künstlerische Reife.